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Playoff Preview - Western Conference Semifinal: Minnesota Wild vs. St.Louis Blues

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Beitrag von Super Mario So 23 Jun 2013, 23:34

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The cinderella story goes on&on...
Scottrade Center, 20.4.2014: 19.022 restlos begeisterte Blues-Fans bejubeln gerade den Gamewinner von Brock Nelson in der Overtime. Nach einem verpatzten Start ins Schlussdrittel konnte B.J.Crombeen, der vor dem Spiel seinen Wechsel nach New Jersey zum Saisonende bekanntgab, fünf Minuten vor Spielende zum 3:3 ausgleichen. Die Gunst des Momentums nahmen die Blues mit in die Overtime, wo es nur gut zweieinhalb Minuten dauerte, ehe Publikumsliebling und Calder-Trophy-Kandidat Nelson das Publikum erlöste und die Träume der hochgehandelten Kings aus LA platzen ließ.
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Nun soll es in der nächsten Runde gegen die Minnesota Wild gehen, ein weiteres Schwergewicht der Liga. Wie stehen die Chancen der Blues in dieser Serie? Der St.Louis Observer versucht sich an einer Einschätzung der Lage:

Playoff Preview - Western Conference Semifinal: Minnesota Wild vs. St.Louis Blues Wild-b10


Goalies:
Tomas Vokoun spielte im Spätherbst seiner Karriere noch einmal eine vorzügliche Saison und zählte in den entscheidenden Stats zu den Top3-Goalies der Liga. Jaroslav Halak zählt auch zu den besseren Goalies seiner Zunft, liegt aber statistisch nur im Durchschnittsbereich. Bei den Backup-Goalies nehmen sich Wild-Goalie Hackett und Jake Allen von den Blues nicht viel.
VORTEIL MINNY

Defense:
Die Wild kassierten mit 226 Gegentoren die zweitwenigsten Gegentore der SHL. Zu den Stars im Defensivbereich zählt mit Kevin Shattenkirk ein Spieler, der von den Blues gedraftet wurde und dessen knallharte Schüsse von der blauen Linie in der Liga gefürchtet sind. Brendan Mikkelson gilt als Defensivspezialist, dessen knallharte Hits in der Liga gefürchtet sind. Ivan Vishvevskiy zählt ebenfalls zu den spielerisch starken Defendern - man wird sich nicht umsonst in Chicago die Frage gefallen lassen müssen, warum man einen Defender, der in seiner ersten SHL-Saison 40 Punkte scort für einen Appel und ein Ei abgibt.Komplettiert wird die Abwehr von Demers, Marincin und McNabb. Insgesamt fällt auf, dass alle sechst Stammdefender der Wild saustarke Two-Way-Defender sind, also gleichzeitig hinten sicher stehen, sich aber jederzeit auch ins Aufbauspiel einschalten können, was sie unberechenbar macht. Mit Stephane Robidas haben die Wild eigentlich einen weiteren Physical Defender mit Offensivtouch in der Hinterhand, verletzungsbedingt wird er jedoch wahrscheinlich den Großteil der Serie verpassen. Somit sollte sich möglichst kein weiterer Defender verletzten, denn im Farmteam sticht auf den ersten Blick kein brauchbarer Nachrücker ins Auge.
Die Blues kassierten 264 Gegentore, also ganze 63 Gegentore mehr als die Kings und lagen damit ligaweit im Durchschnittsbereich.
Nummer 1-Defender Alex Pietrangelo spielte eine überzeugende Saison und stellte mit 47 Scorerpunkten eine individuelle Karrierebestleistung auf, ohne dabei das Spiel nach hinten zu vernachlässigen. Erik Gudbranson konnte endlich mal eine komplette Saison verletzungsfrei absolvieren und stellte dabei eindrucksvoll unter Beweis, warum er trotz seiner erst 22 Jahre zu den besten Shutdown-Defendern der SHL gezählt wird. Justin Falk und Boris Valabik sind zwei weitere physische Defender, die im Saisonverlauf insgesamt einen positiven Eindruck hinterließen. Mit Ian Cole haben die Blues noch einen soliden Two-Way-Defender in der Hinterhand, der jedoch in dieser Saison nicht immer die richtige Balance zwischen Offense und Defense fand, was zu einem +/- - Wert von - 11 führte. Auch bei den Blues ist die Position des #6-Defenders noch nicht optimal besetzt. Bobby Sanguinetti setzte oft spektakuläre offensive Highlights (32 Punkte in 59 Spielen), war jedoch auch immer mal für einen Lapsus in der Arbeit nach hinten gut. Der junge Jonas Brodin zeigte in seinen 24 Einsätzen durchaus vielversprechende Ansätze, konnte die Leistung aber noch nicht konstant über einen längeren Zeitraum aufs Eis bringen.
VORTEIL MINNY

Offense:
Auch offensiv gehörten die Wild mit 296 erzielten Treffern zu den Vorzeigeteams der Liga.
Der herausragende Spieler ist dabei sicherlich Ilya Kovalchuk, der hinter Alex Ovechkin zweitbester Scorer der Liga wurde. Alex Semin verpasste ein gutes Viertel der Saison, 76 Punkte in 62 Spielen sind dennoch eine echte Hausnummer. Ein weiterer elementarer Baustein der Wild ist Cal Clutterbuck, ein knallharter Hitter, dennoch sicher im Positionsspiel und auch immer für 50-60 Punkte gut. James van Riemsdyk ist einer der führenden, jungen  Power Forwards der Liga und bringt mit seiner Mischung aus Physis und Skill mächtig Schwung ins Spiel. Claude Giroux ist ein starker Spielmacher, der nach seinem Wechsel aus Philly zu den Wild jedoch weniger Spielanteile als erwartet bekam, dabei sein enormes Potential aber immer wieder andeuten konnte. Auf der Center-Position hat man mit Grachev-Pavelski und Booth einen starken und ausgeglichenen 1-2-3-Punch. Alle drei wissen, wo das Tor steht, arbeiten solide nach hinten mit und insbesondere Grachev und Pavelski sind auch noch saustark am Bullypunkt. Die verbleibenden Forwards Esposito, Makarov, McFarland und Sundström könnten vom Talent her auch einen Top6-Spot einnehmen, was die enorme Depth des Wild-Kaders verdeutlicht. Gerade die 4th Line hat in der Saison jedoch noch keine rechte Chemie gefunden und könnte der einzige minimale Schwachpunkt im Wild-Lineup sein. Mit Hertl und Moore hat man zwei weitere solide Forwards in der Hinterhand, die theoretisch jeden Spot im Lineup einnehmen können, auf dem sie benötigt werden.
In St.Louis baut man offensiv in erster Linie auf die Big 3 mit David Backes, T.J. Oshie und Alexander Steen. Alle 3 Spieler gehören von ihrem Potential her durchaus zu den Spielern, die auch mal ein Spiel alleine entscheiden können. Leider war wie in den vergangenen Jahren insbesondere die Konstanz bei Alex Steen ein Thema. Auch Backes und Oshie überzeugten nicht in allen Spielen, insbesondere in der Arbeit nach hinten ließen die drei Stützen des Teams einige Wünsche offen, was teils katastrophale Plus-Minus-Bilanzen belegen. Unter den Top 50 im SHL-Scoring findet sich kein einziger Blues-Spieler, bester Mann ist David Backes mit 67 Punkten auf Platz 54. Glücklicherweise stimmte das Secondary Scoring bei den Blues. Mit Luca Caputi und Brock Nelson hatte man zwei physisch starke Forwards, die in dieser Saison ihren Durchbruch in der SHL schafften und zwischen 50 und 60 Punkte scorten. Nelson wurde dabei sogar drittbester Rookie-Scorer in der Liga. Ebenfalls eine überzeugende Rookie-Saison spielte der 21-jährige Nick Bjugstad, der seine Rolle als Shutdown-Center trotz seines jungen Alters hervorragend ausfüllte und nebenbe auch noch für 48 Scorerpunkte verantwortlich war, Mit Anders Lee holten die Blues vor der Deadline eine gezielte Verstärkung aus Long Island, die gut in das physisch betonte System der Blues passt und seine Fähigkeiten in den ersten 20 Einsätzen mehr als andeutete. Einen hervorragenden Eindruck hinterließen die eigentlich als Defensivforwards eingeplanten Matt Martin, Stefan Della Rovere und Tyler Biggs, die es mächtig krachen ließen, aber sich auch überraschend gut offensiv einschalten konnten und dabei teils hervorragende Plus-Minus-Bilanzen ablieferten. Im Bereich der Planstellen 11-15 in der Offense ist bei den Blues jedoch auch noch Luft nach oben. B.J.Crombeen zeigte das, was er kann, sammelte jedoch auch fleißig Strafminuten. Der hochbezahlte Scott Gomez lieferte selten überzeugende Leistungen ab und verbrachte einen Großteil der Saison in der Press Box. Jimmy Vesey, Tom Kuhnhackl und Martin Frk gehört sicherlich die Zukunft in der SHL, verständlicherweise konnten sie diese Saison jedoch nur selten die ganz großen Akzente setzen.
VORTEIL MINNY

Special Teams:
Das Überzahlspiel der Wild (Platz 2/23,46%) lief deutlich besser als das der Blues (Platz 26/16,80%), auch im Penalty Killing hat Minnesota (Platz 2/86,90%) leichte Vorteile gegenüber den Blues (Platz 5/84,25%)
VORTEIL MINNY

Die Regular Season:
Minnesota spielte eine überzeugende Saison und erzielte zum dritten Mal in Serie mehr als 110 Punkte in der Regular Season, was am Ende Platz 2 ligaweit bedeutete. Satte 25 Punkte weniger konnten die Blues am Ende sammeln. Dennoch bedeuten die erreichten 88 Punkte einen Franchiserekord, der am Ende die erste Playoffteilnahme in der SHL ermöglichte.
VORTEIL MINNY

Aktuelle Form:
Minnesota lieferte sich in der ersten Runde gegen Anaheim in den meisten Spielen einen offenen Schlagabtausch mit einigen High Scoring-Spielen, in denen letztendlich die individuelle Klasse den Ausschlag zugunsten der Wild gab. St.Louis stürzte völlig überraschend den Ligaprimus aus LA und überzeugte dabei insbesondere in Spiel 5 in Los Angeles mit einer spielerischen Sahneleistung. Beide Teams haben also Selbstvertrauen sammeln können.
UNENTSCHIEDEN

Playoff-Experience:
Minnesota scheiterte in der SHL-Premierensaison bereits in Runde 1, in den letzten beiden Jahren war jeweils Game 7 im Conference Final Endstation.
Die Blues hatten vor der Serie keinerlei Playoff-Erfahrung, haben aber in der ersten Runde gegen LA durchaus bewiesen, dass sie wissen, worauf es ankommt. Die Truppe ist durchaus in der Lage, über 60 Minuten physisch starkes Playoff-Hockey zu arbeiten.
KLEINER VORTEIL MINNY


Die GMs:
Beide GMs sind schon länger in der EHM-Szene aktiv und kennen wohl jeden Kniff des EHM. Bobcat schafft es immer wieder, durch clevere Trades sein Team sinnvoll zu verstärken, oftmals durch Spieler, die von anderen GMs unterschätzt werden. Dabei verliert er auch nicht die Altersstruktur aus den Augen. Der Aufbau des Kaders orientiert sich an einem nachvollziehbaren Konzept. Um sich einen Kovalchuk leisten zu können, der bei aller offensiven Genialität in der Defense nicht immer bis zum Schluss mitarbeitet, muss der Rest des Kaders auf beiden Seiten des Eises kompakt sein. Es gibt keinen Spieler im Kader, der extrem eindimensional ausgerichtet ist, was sicher eines der Geheimnisse des Erfolgs in Minnesota ist.
Spötter werfen GM Super Mario vor, dass ein Spieler nur ein starker Hitter sein muss, um bei GM Super Mario gut anzukommen. Ganz daneben liegen sie damit auch nicht ;-), denn die physische Komponente ist wohl bei keinem anderen Team so ausgeprägt wie bei den Blues. Somit hat man ein Team beisammen, gegen das andere Franchises wohl nur sehr ungerne antreten.
UNENTSCHIEDEN

DUELLE IN DER REGULAR SEASON

Beide Teams trafen in der Saison viermal aufeinander. St.Louis konnte dabei beide Spiele in Minnesota gewinnen (4:1/3:0), in St.Louis war jedes Team einmal erfolgreich (4:2/3:4)
KLEINER VORTEIL ST.LOUIS

FAZIT:
ie schon gegen LA sind die Blues auch gegen die Wild Außenseiter, können aber mit dieser Rolle auch ganz gut leben. Man hat schon mehr erreicht, als viele vor Beginn der Playoffs erwartet haben und kann somit befreit in die Playoff-Serie gehen, während der Druck des Gewinnen-Müssens bei den Wild liegt. Etwas Mut machen die Ergebnisse der Regular Season sowie das Bewusstsein, bereits einmal in diesen Playoffs einen echten Kracher aus dem Weg geräumt zu haben. Will man eine Chance haben, muss wieder eins der ersten beiden Auswärtsspiele gewonnen werden. Taktisch wird es sicher schwer werden, die extrem ausgeglichen besetzte Wild-Mannschaft in den Griff zu kriegen und gleichzeitig auch noch mit der individuellen Genialität eines Kovalchuk zurechtzukommen.


Weitere Einschätzungen zu dieser Serie oder auch Previews zu den eigenen Playoff-Spielen sind herzlich willkommen! Wink


Zuletzt von Super Mario am Mo 24 Jun 2013, 11:01 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Sabres90 Mo 24 Jun 2013, 06:23

Das Überzahlspiel der Kings ... Wohl noch in der ersten Serie stecken geblieben Very Happy

Denke auch, dass Minnesota der große Favorit ist, aber was heißt das schon?
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Beitrag von Daniel Mo 24 Jun 2013, 10:18

Hat man ja in der vorigen Runde gesehen, was die Stats der Reg. Season in den Playoffs zählen. Nämlich so gut wie nichts. Es gibt keine Favoriten und keine Underdogs.
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Beitrag von Bobcat Mo 24 Jun 2013, 10:34

Daniel schrieb:Hat man ja in der vorigen Runde gesehen, was die Stats der Reg. Season in den Playoffs zählen. Nämlich so gut wie nichts. Es gibt keine Favoriten und keine Underdogs.


Sehe ich auch so, wieder aber mal ein grosses Lob an Thorsten für dieses Preview. 

Wünsche eine gute Serie ohne Verletzte Exclamation
Bobcat
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